Dhaulagiri
„Weißer Berg“ bedeutet sein Name auf Deutsch, mit 8167 m Höhe ist der riesige schneebedeckte Dhaulagiri im Himalaja der siebhöchste Gipfel der Erde. Obwohl als erster Achttausender entdeckt, wurde er erst 1960 als vorletzter dieser Höhenkolosse erstmals bestiegen. Entsprechend ist Bergsteigen am Dhaulagiri auch heute noch eine große Herausforderung und die Expedition zum Gipfel nur gut trainierten Extrembergsteigern zu empfehlen.
Für alle anderen, die aber natürlich auch gesund und bestens trainiert sein sowie sich gut an die Höhenverhältnisse anpassen müssen, bietet sich eine Dhaulagiri-Umrundung an oder wenigstens eine Treckingtour zum so genannten Italienercamp oder zum Dhaulagiri-Basislager, von wo man einen herrlichen Blick auf den gewaltigen Schneeriesen hat – sofern die Wolken ihn freigeben. Die beste Zeit für Bergreisen in Nepal ist von Ende September bis November, dann hat man die beste Fernsicht, später liegt der Schnee viel zu hoch. Auch zwischen März und Mai kann man noch gut wandern, später könnte man in den Monsunregen geraten.
Ausgangspunkt für Reisen zum Dhaulagiri ist Beni (830m). Von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, geht es 200 km westlich nach Pokhara und noch mal 65 km bis nach Beni. Zwischen Beni und dem Basislager liegen 8 Tage Marschweg, anfangs kommt man noch durch kleine Dörfer, später wird die Gegend immer einsamer. Es gibt nur selten Berghütten, als Unterkunft werden meist Zelte aufgeschlagen.
Die Bergsteiger wandern am Myagdi Khola entlang und über Brücken nach Darbang (1180m) und Darapani (1500m) – wenn man Glück hat, zeigt sich von hier schon zum ersten Mal der Dhaulagiri. Sibang (1740m), Muri (1900m), Boghara (2100m) und Dobang (2500m) sind weitere Etappenziele, auf und ab durch die beeindruckende nepalesische Bergwelt, durch dichten Bergwald und über Almen mit Yaks und Schafen, bis schließlich an der Westflanke des Dhaulagiri das Italienercamp (3500m) erreicht ist, mit herrlichem Blick zum Dhaulagiri.
Zum Dhaulagiri-Basislager (4650m) mit atemberaubendem Blick auf die Gletscherwelt muss man noch 2 Tage weiterwandern und immer höher klettern. Im Frühjahr trifft man vielleicht Expeditionen, die vom Basislager zum Gipfel aufbrechen. Über French Col (5360m) und Hidden Valley erreicht man den höchsten Punkt der Dhaulagiri-Umrundung, den Dhampus-Peak (6012m) und somit immerhin einen Sechstausender-Gipfel mit herrlichem Blick zu den Achttausendern.
Ab hier geht es vorwiegend abwärts: Yak Kharka (3680m), Marpha (2670m) – dort soll es die besten Äpfel Nepals geben –, Kalopani (2650m), Tatopani (1180m) und schließlich zurück nach Beni, wobei man vom Poon Hill (3193m) noch den Dhaulagiri im Sonnenaufgang erleben kann.
Eine andere Tour führt von Jomsom, 200 km nordwestlich von Kathmandu, durch das Tal des Kali Ghandaki und hindurch zwischen Annapurna und Dhaulagiri. Der Jomsom-Trek ist weniger anstrengend als die Dhaulagiri-Umrundung, erfodert jedoch ebenfalls mehrere Tage Zeit.